Wirtschaftsweise will Mütterrente hinterfragen
Kürzung hätte "dramatische" Folgen
Laut der Wirtschaftsweisen-Chefin Monika Schnitzer sei die sogenannte Mütterrente nicht zu beanstanden. Im Gegenteil: "Eine Abschaffung hätte drastische Folgen für die Betroffenen." Der Begriff Mütterrente umfasst mehrere gesetzliche Regelungen der Bundesrepublik Deutschland. Ziel der Regelungen ist es, Müttern, die vor 1992 Kinder geboren haben, eine bessere Altersrente zu ermöglichen. Etwa 10 Millionen Frauen beziehen diese Leistung aktuell, was fast einem Drittel aller Rentnerinnen entspricht. Schätzungsweise 300.000 Frauen würden bei einer Kürzung der Rente unter die Armutsgrenze fallen.
Die Wirtschaftsweisen haben eine Studie veröffentlicht, die die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Kürzung der Mütterrente untersucht hat. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine Kürzung der Rente zu einem Rückgang des Konsums und des Wirtschaftswachstums führen würde. Darüber hinaus würde eine Kürzung der Rente auch zu einer Zunahme der Altersarmut führen.
Schnitzer betonte, dass die Mütterrente ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Altersarmut sei. "Die Mütterrente ist ein wichtiges Instrument, um die Altersarmut von Frauen zu bekämpfen. Eine Abschaffung hätte dramatische Folgen für die Betroffenen", sagte sie. Eine Abschaffung der Mütterrente würde die Frauen besonders hart treffen, da sie im Vergleich zu Männern ohnehin schon niedrigere Renten beziehen. Zudem sind Frauen im Alter häufiger von Armut betroffen als Männer.
Die Wirtschaftsweisen sind eine Gruppe von unabhängigen Experten, die die Bundesregierung in wirtschaftlichen Fragen beraten. Die Gutachten der Wirtschaftsweisen sind eine wichtige Grundlage für die wirtschaftspolitischen Entscheidungen der Bundesregierung.